Meppener Tagespost 31. Juli 2018

31.07.2018
  • Beim Festakt im Rathaus (von links): Bürgermeister Werner Schräer, Herwig Dust (Geschäftsstellenleiter Bühnenbund), Wilhelm Jansen (Bühnenleiter Kolping-Theater Haselünne), Arnold Preuß (Präsident Bühnenbund), Elisabeth Tebben (Vorstand Kolping-Theater), Heike Wübben (Leiterin Kolping-Jugendtheater), Theo Brauer (Kolping-Theater Technik) und Pastor Clement Inpa (Präses Kolpingfamilie). Foto: Reinhard Fanslau

„FÜR HASELÜNNE EINE WUNDERBARE SACHE“
Kolping-Theater Mitglied im Niederdeutschen Bühnenbund
Von Reinhard Fanslau

Haselünne. Das Kolping-Theater Haselünne ist jetzt Mitglied im Niederdeutschen Bühnenbund Niedersachsen & Bremen. In einem Festakt im Rathaus überreichten am Samstag Arnold Preuß (Präsident) und Herwig Dust (Geschäftsstellenleiter) die Urkunde an Bühnenleiter Wilhelm Jansen.

Der Beschluss, das Kolping-Theater mit aufzunehmen, erfolgte im Mai und das einstimmig. „Wir haben uns ein Jahr lang beschnuppert. Aber uns war schon schnell klar, dass die Haselünner gut zu uns passen“, sagte Bühnenbund-Präsident Preuß bei der Feier.

Wilhelm Jansen und seine Mitstreiter sind nun die 16. Bühne, die der Vereinigung angehört. Ausschlaggebend dafür war, dass das Kolping-Theater mit „An der Arche um acht“ jetzt auch ein plattdeutsches Kinderstück mit im Programm hat. Wie wichtig das für den Bestand einer kleinen Bühne ist, unterstrich Preuß: „Die Bühnen, die keine Jugendarbeit machen, sind bei uns auch nicht mehr Mitglied und sie sind dabei einzugehen.“ Über das Theaterspiel hinaus bieten seiner Meinung nach die Bühnen den Jugendlichen die Möglichkeit, sich zu treffen und Kontakte auszubauen. „Für die Jugendlichen ist es reizvoll, in eine andere Sprache einzutauchen, so dass sie am Ende sagen: Plattdeutsch ist cool.“

Mehr Qualität
Neben der Jugendarbeit sieht Preuß eine zweite wichtige Aufgabe seiner Organisation. Sie bietet den Mitgliedern die Chance, an Seminaren und Fortbildungen teilzunehmen. „Damit sorgen wir für Qualität in der Schauspielerausbildung“, ist Preuß überzeugt. Das ist auch das, wovon jetzt das Kolping-Theater am meisten profitiert. Ganz im Sinne von Spielleiter Wilhelm Jansen. „Den Willi kennen wir gut, denn er kommt schon seit Jahren freiwillig zu unseren Fortbildungen“, würdigte Preuß das Engagement Jansens. Der Bühnenleiter nutzte die Gelegenheit, um einen kleinen historischen Rückblick zu geben. Er erinnerte an das Wirken des Gesellenvereins in den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, auf den die Gründung des Kolping-Theaters zurückging .
Welchen Stellenwert das Theater in der Stadt hat, verdeutlichte der Spielleiter mit einer Anekdote. Im Erwachsenenstück „Dat Hörrohr“ spielte der scheidende Kaplan Perk mit. Nach dem Ende der letzten Vorstellung, hätte er gesagt: „Ich wollte in diesem Stück unbedingt mitspielen. Aber nicht, weil ich so gerne Theater spiele, sondern weil ich Hochachtung vor der Leistung des Kolping-Theaters habe.“

Was die Urkundenverleihung für die Stadt bedeutet, brachte der Gastgeber des Festaktes, Bürgermeister Werner Schräer auf den Punkt: „Das ist für Haselünne eine wunderbare Sache. Das Kolping-Theater ist seit vielen Jahren fester Bestandteil unserer Kulturlandschaft, die weit über die Stadtgrenzen hinaus reicht“.